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"Die Natur bietet jede Minute Neues"

10. August 2011    |   Landeszeitung


Unendliche Weite, faszinierendes Licht und die Kraft der Nordsee spiegeln sich in den Bildern Malte von Schuckmanns wieder.

 

Das Meer rauscht. Der Wind treibt den Geruch von salzigem Wasser herbei, weht die eigenen Gedanken davon. Trotz der tosenden See erfüllt Ruhe und Frieden Körper und Geist. Die Weite und Grenzenlosigkeit des Meeres wird spürbar.

 

Die maritimen Bilder in Öl von Malte von Schuckmann zeigen eine Vielfalt an Stimmungen. Es gelingt ihm, sie mit bis zu 15 Schichten dünn aufgetragener Farbe auf der Leinwand einzufangen. Er nimmt den Betrachter an die Hand, führt ihn an das Meer, lässt ihn spazierengehen am menschenleeren Strand. Fischkutter, Leuchttürme, Küsten oder Möwen würden wie Menschen nur stören, denn der Schauplatz spielt keine Rolle. Jeder darf auf seine eigene Weise hinabtauchen und sich dort wiederfinden, wo es ihm gefällt.

 

"Ich hatte schon sehr früh den Wunsch, Maler zu werden", erinnert sich Malte von Schuckmann auch an einen Lehrer aus seiner Schulzeit, dem sein Ziel damals ebenfalls schon klar war. Auch die Faszination des Meeres packte den 1978 in der Nordheide geborenen Künstler schon in seiner frühesten Kindheit. "Wir sind in den Ferien immer nach Dänemark oder in das Haus meiner Großeltern nach Sylt gefahren. Da meine Eltern begeisterte Surfer waren, verbrachten wir sehr viel Zeit am Strand."

 

Das Meer sowie die Kraft und Gewalt, die von der Nordsee ausgeht, das Gefühl von Freiheit und Grenzenlosigkeit hätten ihn nicht mehr losgelassen. So widmet er sich ausschließlich der See, fängt die wolkenverhangenen, aber auch klaren Himmel ein. "Die Natur bietet mir jede Minute etwas Neues". Den leidenschaftlichen Maler ziehen nach seinen Worten vor allem die Stimmungen an, wenn sich beispielsweise eine Wolke vor die Sonne schiebe oder der Nebel alles in ein diffuses, mystisches Licht tauche. Er lässt sich inspirieren, verbringt viele Stunden am Meer.

 

Vor allem der Spätsommer, Herbst und Winter sind die Jahreszeiten, in denen er gezielt schon vor Sonnenaufgang an den Strand geht, um das Morgenlicht einzufangen. Die Abendsonne zieht ihn dann erneut an. Er skizziert und macht Fotografien, wenn die Sonne die Landschaft in ein goldenes Licht taucht - hält so die Wellenberge fest, die sich unter lautem Donnern am Strand brechen. "Zu Hause im Atelier entstehen dann aus diesen starken Empfindungen und Eindrücken Schritt für Schritt die Bilder in einem malerischen Prozess", ist es von Schuckmann wichtig, kein direktes Abbild der Natur zu schaffen, sondern seine eigene Sichtweise. "Fotorealismus ist nicht mein Ziel. Ein Malerkollege hat einmal gesagt, es ist subjektiver Realismus."

 

Der NDR entdeckte das junge Talent bereits. Auf Sylt und in seinem Atelier in den Hüttener Bergen wurde an zwei Tagen für einen Beitrag im Schleswig-Holstein Magazin gedreht, der auch bereits ausgestrahlt wurde. "Die Resonanz war überwältigend", erzählte Malte von Schuckmann berührt. "Es haben mich sehr viele Leute angerufen und im Atelier besucht, denen meine Bilder gefallen haben. Das tat richtig gut."

 

"Viele Besucher meiner Ausstellungen haben mir gesagt, dass sie jetzt plötzlich die Natur mit ganz anderen Augen sehen und ihnen Dinge auffallen, die ihnen früher verborgen geblieben sind. Das macht mich sehr glücklich."




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