zurück

"Sehnsucht nach dem Meer"

13. Juli 2010   |   Bernadette Heimann   |   Münchner Merkur


In Brunnthal sind Arbeiten renommierter Künstler rund ums Wasser zu sehen

 

Der Zeitpunkt ist perfekt: Jetzt wo sich der Sommer mit voller Wucht breit und die Sonne nur so vom Himmel knallt, eröffnet die Galerie Kersten ihre Ausstellung “Die Farben des Meeres”. Wer die Bilderschau besucht, “dessen Sehnsucht wird zugleich geweckt und gestillt”, versprechen die Brunnthaler Galeristen. Gezeigt werden Werke national und international renommierter Künstler wie Robert Arató , Agostino Cancogni, Werner Heinze, Heinz-Jürgen Menzinger, Malte von Schuckmann, Puck Steinbrecher und Rudi Weiss, die das Thema auf die unterschiedlichste Weise und mit diversen Techniken umsetzen.


Was gibt es im Sommer schöneres als das Meer? Schon ein Blick auf die weite blaue Fläche ist unvergesslich. Meer ist nicht nur ein Teil großartiger und lebenswichtiger Natur, sondern es hat etwas Magisches: So gibt es wohl nur ganz wenige Menschen auf die es keine Anziehungskraft hat. “Ob Süd -, Ost - oder Nordsee, Adria, Còte d`Azur oder Atlantik - das Meer bietet unendlich reichhaltige Motive, Stimmungen und Farbwelten. Diese Phänomene greift die Ausstellung auf”, sagt Kersten-Kunsthistoriker Holger Weinstock.

So thematisiert der Maler Robert Arató in seinen Bildern vom Meer die vier Elemente Wasser, Erde, Himmel und Luft. Typisch für die Arbeiten des Künstlers, der 1959 in der damaligen Tschechoslowakei geboren wurde, ist die Betonung der Horizontalen. So wird das Blickfeld gegliedert und die Weite betont. In der oberen Bildhälfte trifft das Meer auf den Himmel und beide verschmelzen ineinander. Die Faszination seiner Arbeiten geht nicht nur von den blauen Farbtönen aus, sondern von der Wiedergabe der atmosphärischen Erscheinungen von Licht , Luft und Wasser.


Hier darf man ausruhen, durchatmen. Keine störende Elemente weisen die Bilder auf. Die Natur, die der Künstler darstellt, ist unangetastet. Was zählt, ist die unendliche Weite.


Die vielfältigen Impressionen des Lichts in der Landschaft aufzuspüren und in Farbe umzusetzen ist das Leitmotiv von Heinz-Jürgen Menzinger. Der Künstler macht das Meer und den Strand spürbar, denn hin und wieder trägt er neben der Ölfarbe auch Sand auf die Leinwand auf, vereinzelt entdeckt man auch Muscheln.
Dass das Meer nicht immer nur blau ist, zeigt sich bei Malte von Schuckmann. Er macht die Vielschichtigkeit des Wassers zum Thema und trägt bis zu 15 Schichten Farbe auf die Leinwand auf. Diese Schichten haben die Wirkung, dass die Ansichten so wirken wie in der Wirklichkeit. Der 1978 in Buchholz in der Nordheide geborene Künstler kennt das Meer sehr gut: Er lebt in Kiel ist häufig morgens schon früh am Strand unterwegs, um das Licht des beginnenden Tages einzufangen.


Die Küste der Bretagne fasziniert den Maler Rudi Weiss. Und so krustig und rau wie die Landschaft dort sind auch seine Arbeiten. Der Künstler spart nicht an Farbe, weshalb die Leinwände viel Struktur aufweisen. Er hält sich nicht mit dem Pinsel auf, sondern trägt mit verschiedenen Spachteln die Farbe pur auf. An anderen Stellen kratzt Weiss sie wieder ab-ein ständiger


Auf-und-Abbau. So wie das Meer im Atlantik, das durch die Gezeiten immer aufs Neue mit großer Wucht kommt und sich aber auch wieder zurückzieht.




zurück