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"Die Malerei schon in den Genen"

03.09.2008   |   Klaus Lorkowski   |   Hallo Sylt


Malte von Schuckmann überzeugt mit seiner zweiten Ausstellung auf Sylt

 

“Vom Vater hab ich die Statur…” sinnierte Goethe einst über die ihn prägenden Wurzeln. Bei dem in diesem Jahr zum zweiten Mal auf Sylt mit einer Ausstellung vertretenen Maler Malte von Schuckmann liegen ähnliche Überlegungen nah. Frappierend sind (neben dem allgemeinen Talent) die Parallelen zur Malweise des Lichtes und der Luft in den Bildern seines Uronkels, des impressionistischen Malers Max Slevogt. Auf ihn führt sich die mütterliche Herkunft des Künstlers zurück. Prägend auch: Der Maler und Potraitist Otfried Bleeker, der dem Kunststudenten einst riet: “Halte Disziplin und lass Dich nicht durch Lob und Tadel beeinflussen!” Eine Ausstellung mit neuen, allesamt 2008 entstandenen Bildern von Schuckmanns (“ich zeige nicht gerne bereits ausgestellte Werke”) ist seit Sonnabend (30. August) in den Galerieräumen der Westerländer Alten Post zu sehen.

 

Zu den Klängen des Saxophonisten Thomas Vester nahmen erfreulich viele Besucher Bilder in Augenschein, die sich ausschließlich dem Genre der Landschaftsmalerei widmen und dabei Wasser, Wolken und Wind zum alleinigen Thema erheben. Da präsentieren sich keine dunkel- schweren Seestücke überlieferter Tradition. Zwar nutzt von Schuckmann die gleichen Motive, aber er schafft es, uns zu verzaubern,” wie Petra Nies, Vorsitzende der Vereinigung Sylter Künstler in Ihrer Rede anmerkte. Der Schlüssel dafür mag einerseits in der Begabtheit zum künstlerischen Blick begründet liegen, der den einmaligen, nicht wiederkehrenden Moment motivischer Fülle erfasst. Zum anderen in der nuancenreichen Darstellung etwa gemalten Wassers, der Formation stetig wechselnder Wolkenbilder oder des sich von einer Minute zur nächsten in anderer Färbung und Wirkung zeigenden nordischen Lichtes.

 

Bestechend darum das sich unter milden Abendlicht ausbreitende “Dünen Panorama”, dessen farbliche Ausstrahlung an Hinrich Wrages auf dem Flensburger Museumsberg zu bewundernde Monumentalwerk “Morsumkliff” erinnert. “Hier ist jemand auf dem richtigen Weg”, lobte Otfried Bleeker den jungen Künstler. Gemeint war wohl: unterwegs zu einem großen Ziel. Der erwähnte Urgroßonkel Slevogt wurde einst (1905) in der Berliner Victoriastraße beim Galeristen Cassierer mit seinen Werken präsentiert. Das war bedeutsam und begründete (auch) seinen Ruf. Sollte das nicht für Malte von Schuckmann ermutigend sein?




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