In Brunnthal sind Arbeiten renommierter Künstler rund ums Wasser zu sehen
Der Zeitpunkt ist perfekt: Jetzt wo sich der Sommer mit voller Wucht breit und die Sonne nur so vom Himmel knallt, eröffnet die Galerie Kersten ihre Ausstellung “Die Farben des Meeres”. Wer die Bilderschau besucht, “dessen Sehnsucht wird zugleich geweckt und gestillt”, versprechen die Brunnthaler Galeristen. Gezeigt werden Werke national und international renommierter Künstler wie Robert Arató , Agostino Cancogni, Werner Heinze, Heinz-Jürgen Menzinger, Malte von Schuckmann, Puck Steinbrecher und Rudi Weiss, die das Thema auf die unterschiedlichste Weise und mit diversen Techniken umsetzen.
Was gibt es im Sommer schöneres als das Meer? Schon ein Blick auf
die weite blaue Fläche ist unvergesslich. Meer ist nicht nur ein
Teil großartiger und lebenswichtiger Natur, sondern es hat etwas
Magisches: So gibt es wohl nur ganz wenige Menschen auf die es keine Anziehungskraft
hat. “Ob Süd -, Ost - oder Nordsee, Adria, Còte d`Azur
oder Atlantik - das Meer bietet unendlich reichhaltige Motive, Stimmungen
und Farbwelten. Diese Phänomene greift die Ausstellung auf”,
sagt Kersten-Kunsthistoriker Holger Weinstock.
So thematisiert der Maler Robert Arató in seinen Bildern vom Meer
die vier Elemente Wasser, Erde, Himmel und Luft. Typisch für die
Arbeiten des Künstlers, der 1959 in der damaligen Tschechoslowakei
geboren wurde, ist die Betonung der Horizontalen. So wird das Blickfeld
gegliedert und die Weite betont. In der oberen Bildhälfte trifft
das Meer auf den Himmel und beide verschmelzen ineinander. Die Faszination
seiner Arbeiten geht nicht nur von den blauen Farbtönen aus, sondern
von der Wiedergabe der atmosphärischen Erscheinungen von Licht ,
Luft und Wasser.
Hier darf man ausruhen, durchatmen. Keine störende Elemente weisen
die Bilder auf. Die Natur, die der Künstler darstellt, ist unangetastet.
Was zählt, ist die unendliche Weite.
Die vielfältigen Impressionen des Lichts in der Landschaft aufzuspüren
und in Farbe umzusetzen ist das Leitmotiv von Heinz-Jürgen Menzinger.
Der Künstler macht das Meer und den Strand spürbar, denn hin
und wieder trägt er neben der Ölfarbe auch Sand auf die Leinwand
auf, vereinzelt entdeckt man auch Muscheln.
Dass das Meer nicht immer nur blau ist, zeigt sich bei Malte von Schuckmann.
Er macht die Vielschichtigkeit des Wassers zum Thema und trägt bis
zu 15 Schichten Farbe auf die Leinwand auf. Diese Schichten haben die
Wirkung, dass die Ansichten so wirken wie in der Wirklichkeit. Der 1978
in Buchholz in der Nordheide geborene Künstler kennt das Meer sehr
gut: Er lebt in Kiel ist häufig morgens schon früh am Strand
unterwegs, um das Licht des beginnenden Tages einzufangen.
Die Küste der Bretagne fasziniert den Maler Rudi Weiss. Und so krustig
und rau wie die Landschaft dort sind auch seine Arbeiten. Der Künstler
spart nicht an Farbe, weshalb die Leinwände viel Struktur aufweisen.
Er hält sich nicht mit dem Pinsel auf, sondern trägt mit verschiedenen
Spachteln die Farbe pur auf. An anderen Stellen kratzt Weiss sie wieder
ab-ein ständiger
Auf-und-Abbau. So wie das Meer im Atlantik, das durch die Gezeiten immer
aufs Neue mit großer Wucht kommt und sich aber auch wieder zurückzieht.